Ein Wasserschaden kann immense Kosten verursachen und die Bausubstanz eines Gebäudes erheblich beeinträchtigen. Hausverwaltungen, Immobilienbesitzer und Gebäudeversicherer sehen sich deshalb mit der Herausforderung konfrontiert, Leckstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Die Kosten einer Leckortung variieren dabei je nach Schadenursache, Schadenanalyse bzw. Maßnahme, Zugänglichkeit der Leckstelle und benötigter Zeit für die Ortung der Schadstelle.
Nach einer Hausmarke für die Kosten einer Leckortung befragt, antworten Leckortungsfirmen zumeist mit einem Preis zwischen 200 und 500 Euro für eine einfache und leicht aufzuspürende Leckstelle.
Im komplexeren Falle eines Wasserschadens kann es jedoch deutlich teurer werden. Wenn die Schadstelle schwer zu lokalisieren ist, beispielsweise weil sie sich hinter Wänden, unter dem Estrich oder in verwinkelten Leitungssystemen befindet, steigt der Aufwand für die Leckageortung erheblich. In solchen Fällen muss ggf. mehrmals eine Feuchtigkeitsmessung im Gebäude durchgeführt sowie verschiedene Messtechniken oder zerstörungsfreie Verfahren kombiniert werden, um eine erfolgreiche Leckortung durchführen und alle Parameter rund um die tatsächliche Ursache berücksichtigen zu können.
Besonders in großflächigen Gebäuden mit weit verzweigten Wasserleitungen oder schwer zugänglichem Mauerwerk kann der Aufwand für eine Leckortung entsprechend steigen. Hier kommen aufwändigere Leckortungsverfahren wie das Tracer-Gas-Verfahren oder die Endoskopie zum Einsatz. In diesen Fällen können die Kosten für eine Leckortung schnell auf 1.500 bis 2.000 Euro oder mehr ansteigen.
Zusätzlich kann es erforderlich sein, nach der eigentlichen Ortung noch weitere Maßnahmen durchzuführen. Dazu gehört eine detaillierte Schadensanalyse bzw. Schadensdokumentation für die Wohngebäudeversicherung sowie vorbereitende Arbeiten für Folgegewerke, damit die Risiken von weiteren Schäden an der Bausubstanz minimiert werden.
Wie entsteht ein Wasserschaden und welche Risiken gibt es?
Ein Leck in Wasserleitungen kann verschiedene Ursachen haben. Feuchtigkeit, Materialermüdung, unsachgemäße Installationen oder bauliche Mängel sind häufige Gründe. Besonders in einem älteren Gebäude ist das Risiko für Wasserschäden erhöht. Durch ein unentdecktes Leck kann es zu Durchfeuchtungen im Mauerwerk oder an den Wänden kommen. In vielen Fällen treten Wasserflecken auf, die auf eine Undichtigkeit hindeuten. Wird nicht rechtzeitig gehandelt, drohen Schimmelbildung, Schäden an der Bausubstanz und hohe Sanierungskosten.
Alle Kosten-Aufwände durch
Wasser bzw. ein Leck auf einen Blick
Die Kosten einer Leckortung bzw. eines Wasserschadens hängen von mehreren Faktoren ab:
- Art des Gebäudes: Die Größe und Bauweise des Objekts beeinflussen die Komplexität der Ortung.
- Lokalisation des Lecks: Befindet sich das Leck in leicht zugänglichen Bereichen oder in verdeckten Rohrleitungen?
- Verwendete Leckortungsverfahren: Moderne Messtechnik ermöglicht eine zerstörungsarme Suche nach der Ursache einer Leckstelle, kann aber je nach Methode unterschiedlich kostenintensiv sein.
- Ausmaß der Schäden: Ein kleiner Riss in der Leitung erfordert weniger Aufwand als ein großflächiger Wasseraustritt.
- Gebäudeversicherung: Manche Versicherungen übernehmen die Kosten für eine Leckortung, während andere nur die Schadensbeseitigung zahlen.
- Zusätzliche Maßnahmen: Je nach Situation können eine Öffnung der Wände, eine aufwändige Reparatur, sprich Schadensbeseitigung, eine Trocknung oder eine weitere Begutachtung notwendig sein, die alle weitere Kosten verursachen, sofern die Wohngebäudeversicherung an der ein oder anderen Stelle nicht greift.
- Wiederherstellung von Bausubstanz und Wohnwert: Die Wiederherstellung der Bausubstanz und der vorherigen Wohnqualität ist ein weiterer Faktor, der nicht nur finanziell ins Gewicht fällt, sondern auch Nerven kosten kann.
Moderne Verfahren zur Leckortung und deren Kosten
Für die Leckortung kommen unterschiedliche Leckortungsverfahren zum Einsatz, die je nach Situation gewählt werden. Die Preise variieren je nach Region, Anbieter und Aufwand.
- Einfache Feuchtigkeitsmessung/kapazitives Verfahren: In oberflächennahen Bereichen von Baustoffen wird die Feuchtigkeit zerstörungsfrei über eine Kugelkopfsonde gemessen. Die Auslagen für diese oberflächliche Feuchtigkeitsmessung sind überschaubar und bewegen sich rund um 250 bis 350 Euro, je nach Anfahrtsweg und Leckortungsfirma.
- Akustische Leckortung: Hierbei werden spezielle Mikrofone genutzt, um Geräusche eines Wasserverlusts zu detektieren. Das Verfahren wird ebenfalls oberflächlich durchgeführt. Der finanzielle Aufwand liegt zwischen ca. 250 und 500 Euro.
- Thermografie: Mithilfe einer Wärmebildkamera lassen sich Temperaturunterschiede in den Wänden sichtbar machen, die auf Feuchtigkeit hindeuten. Die Auslagen für dieses Verfahren starten bei ca. 300 Euro und gehen bis ca. 600 Euro.
- Tracer-Gas-Verfahren: Bei dieser Messtechnik wird ein ungefährliches Gas in die Wasserleitungen geleitet, um das Leck nachzuweisen. In einer Wohnung oder einem klassischen Einfamilienhaus beziffert sich der finanzielleAufwand auf 350 bis 1.000 Euro (Richtwert).
- Elektroakustisches Verfahren: Diese Methode nutzt hochsensible Sensoren zur Ortung von Rohrbrüchen und reiht sich in den Auslagen bei ca. 200 bis 600 Euro ein.
- Endoskopie: Bei der Endoskopie werden kleine Kameras in Hohlräume eingeführt, um die Leckstelle präzise zu lokalisieren. Die Auslagen dafür betragen in der Regel 300 bis 800 Euro.
Gut zu wissen: Eine Leckortung ist ein Dienstvertrag. Die Kosten für die Suche werden nicht nur nach den Maßnahmen, sondern auch nach der Länge der Arbeitszeit berechnet.
Übernimmt die Gebäudeversicherung die Kosten?
Die Frage nach der Kostenübernahme ist für viele Immobilienbesitzer entscheidend. In der Regel deckt eine Gebäudeversicherung die Kosten einer Leckortung ab, wenn ein versicherter Wasserschaden vorliegt. Allerdings gibt es Unterschiede bei den Versicherern: Manche übernehmen nur die Schadensbeseitigung, während die eigentliche Ortung aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Es lohnt sich deshalb, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen – und seine Wasserleitungen regelmäßig prüfen zu lassen, um Wasserschäden vorzubeugen.
Leckortung Kosten – Zusammenfassung
- Die Ausgaben für eine Leckortung variieren je nach Ortungsmethode, Schadenumfang und Versicherungsleistungen.
- Eine Gebäudeversicherung übernimmt die Kosten der Leckortung, die bei Wasserschäden entstehen, in der Regel, jedoch mit Einschränkungen.
- Wird das Leck z. B. durch einen Klempner repariert, entstehen (Reparatur-)Kosten, die häufig nicht von einer Gebäudeversicherung erstattet werden.
- Die Erhaltung der Bausubstanz und die Wiederherstellung des Wohnwertes (Fliesen erneuern, Wände streichen etc. sind Folgekosten, die zumeist von der Gebäudeversicherung getragen werden.
- Eine regelmäßige Prüfung und Wartung der Wasserleitungen kann Wasserschäden vorbeugen.
- Eine frühzeitige Leckortung spart hohe Sanierungskosten und schützt die Bausubstanz.