Wasserleckortung

Jährlich melden Versicherungen in Deutschland über eine Million Schäden an einer Wasserleitung – und die Zahl steigt weiter. Einer der Hauptgründe: In zahlreichen Gebäuden sind noch immer veraltete Rohrleitungen verbaut. Schlagen diese leck, ist eine präzise Wasserleckortung zur Werterhaltung gefragt.

Unter optimalen Bedingungen können Trinkwasserrohre, aber auch Heizungs- und Abwasserrohre eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren erreichen. Im echten Leben sieht das jedoch anders aus: Es gibt mehrere Einflussfaktoren, die ihre Haltbarkeit beeinflussen. Dazu gehören die Wasserqualität, die Wahl des richtigen Materials durch den Installateur, eine fachgerechte Montage und regelmäßige Wartung. In vielen Fällen halten Wasserleitungen deshalb deutlich kürzer und sollten bereits nach weniger als 20 Jahren erneuert werden. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Besonders in älteren Häusern steigt dadurch das Risiko für Schäden deutlich.

 

Ursachen, die eine Wasserleckortung erforderlich machen

Laut einer Studie des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IfS) sind direkte Leckstellen an einer Rohrleitung jedoch nicht die Hauptursache für einen Wasserschaden. Etwa 25 % der Leckagen entstehen durch poröse Verbindungsstücke oder Dichtungen, während defekte Geräte oder Bauteile für rund 24 % verantwortlich sind. Zudem gehen vier von zehn Anfragen zu einer Wasserleckortung auf Installationsfehler zurück und damit z. B. auf vom Eigentümer oder Mieter selbst unsachgemäß eingebaute Armaturen.

 

Professionelle Leckortung als effektives Mittel zur Schadensbegrenzung

Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Schadensbegrenzung in der präzisen Wasserleckortung. Denn ein unentdecktes bzw. nicht auffindbares Leck in der Wasserleitung oder Rohrleitung kann schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Feuchtigkeit, die sich ungehindert in Wände, Decken und Böden ausbreitet, führt nicht nur zu optischen Beeinträchtigungen. Sie hat auch das Potenzial, die Bausubstanz nachhaltig zu schädigen. Besonders problematisch sind verdeckte Leckagen, die über Wochen oder Monate hinweg unbemerkt bleiben. 

Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Mehrfamilienhaus klagen Mieter über einen anhaltenden Feuchtigkeitsgeruch im Treppenhaus. Erst nach einer professionellen Leckortung stellt sich heraus, dass ein winziger Haarriss in einer Wasserleitung im Mauerwerk für das Problem verantwortlich ist. Ohne frühzeitige Lokalisation hätte der Schaden weitaus größere Ausmaße annehmen können.

 

Typische Anzeichen für einen Wasserschaden

Die frühzeitige Wasserlecksuche samt Identifikation des Lecks kann bei einem Wasserschaden größere Beeinträchtigungen an einer Immobilie verhindern. Eines der häufigsten Warnsignale von Leckagen ist ein unerklärlich hoher Wasserverbrauch: Steigt die Wasserrechnung plötzlich, ohne dass sich das Nutzungsverhalten geändert hat, deutet dies oft darauf hin, dass eine Leckortung vonnöten ist. Auch feuchte Stellen bzw. Wasser an Wänden oder Decken sollten ernst genommen werden: Sie können ebenso wie Verfärbungen auf ein verborgenes Leck hindeuten. Ein weiteres Warnsignal und untrüglicher Ausschlaggeber für eine Wasserlecksuche ist Schimmelbildung. Auch ein sinkender Wasserdruck kann ein Hinweis auf ein Leck in der Rohrleitung sein, insbesondere wenn ohne erkennbaren Grund weniger Wasser aus den Armaturen fließt. Nicht zuletzt sollten ungewöhnliche Fließgeräusche beachtet werden – wenn Wasser zu hören ist, obwohl alle Hähne geschlossen sind, kann dies ebenfalls auf ein Leck innerhalb der Systeme hindeuten.

 

Moderne Ortungsmethoden zur Wasserleckortung

Zur präzisen Leckortung stehen verschiedene Verfahren und Systeme zur Verfügung. Die Wahl der richtigen Methode hängt von der Art des Gebäudes, den betroffenen Leitungen und der Schwere der Schäden ab.

Zu den bewährten Verfahren der Lokalisation von schadhaften oder unsachgemäß angebrachten Leitungen, Dichtungen oder Armaturen zählen unter anderem Feuchtigkeitsmessungen, die akustische Leckageortung, thermografische Systeme, das Tracer-Gas-Verfahren und die endoskopische Wasserlecksuche. 

Feuchtigkeitsmessungen mit entsprechenden Messgeräten helfen dabei, die Feuchtigkeit in der Bausubstanz zu ermitteln und einen verdeckten Wasserschaden zu identifizieren. Die akustische Leckageortung nutzt eine schalltechnische Analyse zur Detektion von Leckagen in Rohrleitungen und ist besonders geeignet für verdeckteWasserleitungen. Bei der thermografischen Leckortung werden Infrarotkameras eingesetzt, um Temperaturunterschiede zu erfassen. Sie eignen sich ideal für die Lecksuche in Wänden und Fußböden mit Fußbodenheizungen. Beim Tracer-Gas-Verfahren dagegen wird harmloses Gas eingesetzt, um selbst kleinste Leckstellen lokalisieren zu können. Dieses System ist besonders effektiv bei tieferliegenden Leitungen. Die Endoskopie ermöglicht eine optische Inspektion von schwer zugänglichen Leitungen, was insbesondere bei Rohrleitungen innerhalb von Wänden für die Wasserleckortung von Nutzen ist.

 

Ein Argument für die Wasserleckortung durch einen Fachbetrieb

Durch den gezielten Einsatz fortschrittlicher Leckortung lässt sich ein Wasserschaden an sich zwar nicht ungeschehen machen. Eine Wasserleckortung durch einen Fachmann ist jedoch essenziell, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden und hohe Sanierungskosten zu reduzieren. Immobilienbesitzer, Hausverwaltungen und Gebäudeversicherer sollten sich hier einen Partner für die Leckortung suchen, der durch die Nutzung moderner Systeme zur Lecksuche eine präzise Lokalisation von Leckagen ermöglicht.

 

Das Wichtigste zur Wasserleckortung in Kürze

  • In Deutschland werden jährlich über eine Million Wasserschäden gemeldet, die in vielen Fällen eineWasserleckortung erforderlich machen.
  • Wasserqualität, unsachgemäße Materialwahl, fehlerhafte Installation und mangelnde Wartung verkürzen die Lebensdauer von Wasserleitungen.
  • Eine Leckortung ist nicht nur bei Leckagen an den Rohren selbst, sondern auch bei defekten Bauteilen, unsachgemäßen Installationen und porösen Verbindungen erforderlich.
  • Ein unerklärlich hoher Wasserverbrauch, fechte Stellen an Wänden, Schimmelbildung, sinkender Wasserdruck oder untypische Fließgeräusche sind häufige Anzeichen für ein Leck.
  • Bewährte Verfahren und Systeme der Wasserleckortung sind Feuchtigkeitsmessungen, akustische Leckortung, thermografische Leckortung, Tracer-Gas-Leckortung und endoskopische Wasserleckortung – jedes Verfahren auf die spezifischen Anforderungen des Gebäudes abgestimmt.
  • Die Beauftragung eines Fachmanns für die Leckortung hilft dabei, schwerwiegende Schäden und kostspielige Sanierungen zu vermeiden und den Wert der Immobilie zu erhalten.
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